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Brief an den Ururururgroßvater Nikolaus

Nikolaus warum hast du es mir so schwer gemacht?
Ich suche und forsche nach deinen Spuren ,
die du mir nicht hinterlassen hast.
Du hast gelebt und die Last getragen ,
oft auch gejubelt in fröhlichen Tagen.
Deine Mutter hat dich aufgezogen ,
Dein Vater hat dich auf den Weg gebracht.
Bist gewandert als stolzer Mann mit Frau und Kind durchs ganze Land.
Hast dich gesorgt , gekämpft , geblutet.
Hast geprägt einen Daseinsinn für deine Nächsten bis zum Grabe hin.
Ich bin Stolz auf dich und deine Taten ,
eines aber läßt mich raten :

Wo stammst du her ? Wo stand deine Wiege ?
Was hat dir die Mutter erzählt von ihren jungen Jahren ?
Dein Vater lobte bestimmt die Tapferkeiten seines Vaters Vater !
Auch vom Knecht, vom König und Kaiser , von den Brüdern und Schwestern in der weiten Welt ?
Und wie alles in jeder Zeit war bestellt ?

Hier stehe ich und finde keine Spur , keine Kund , noch ein Stück Papier ,
auch keinen Grabstein mehr von dir.
Du bist verblüht , verweht , verschwunden , vor fast dreihundert Jahren ,
wer soll das bekunden ?
Mein Daseinsfrieden findet keine Ruh.
Ich bin ein Mensch und will es wissen , wo die Kette ist gerissen.

Ur..großvater bis zu dir bin ich gekommen , und dann ist mir alles verschwommen.
Dein Glied fehlt mir und ich kann es nicht fassen,
daß du mir nichts hast hinterlassen.
Keinen Nachweis , keine Spur von deinen Taten.
Alles ist wie ein Traum und ein Rätsel zum Raten .